Mittwoch, 12.03.2025

Mit Kind und Kegel: Bedeutung und Ursprung der geläufigen Redewendung

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Die Redewendung „Mit Kind und Kegel“ beschreibt eine Situation, in der man seine gesamte Familie, einschließlich ehelicher Nachkommen und Haustiere, mitnimmt oder berücksichtigen muss. Der Begriff „Kegel“ steht traditionell für die Hauptverantwortlichen innerhalb einer Familie, was auch uneheliche Kinder einschließt. Diese Phrase wird oft verwendet, wenn es darum geht, bei der Planung von Urlaub oder anderen Aktivitäten die verschiedenen Verpflichtungen zu berücksichtigen, die mit der Familie und den Haustieren einhergehen. In der heutigen Zeit hat sich die Bedeutung von „mit Kind und Kegel“ weiterentwickelt und spiegelt die sozialen Entwicklungen und wandelnden Familienstrukturen wider. Vor allem im Kontext von Urlaub oder Reisen bedeutet dies, dass man sein Gepäck und alle notwendigen Vorkehrungen für die Lieben in Betracht ziehen muss. Die kulturelle Wahrnehmung von Familie hat sich ebenfalls verändert, was sich in der Verwendung dieser Redewendung zeigt. Diese nuancierte Verwendung der Phrase unterstreicht die Komplexität der familiären Verantwortungen in unserer modernen Gesellschaft.

Ursprung der Redewendung im Mittelalter

Im Mittelalter entstand die Redewendung „mit Kind und Kegel“ vor dem Hintergrund der komplexen sozialen Verhältnisse. Die Begriffsverwendung deutet nicht nur auf die ehelichen Kinder einer Familie hin, sondern schließt auch uneheliche Nachkommen, die als Bastarde oder Kinder einer Kebse bezeichnet wurden, ein. In den Mittelhochdeutschen Texten wurde der Begriff „Kegel“ ursprünglich in Verbindung mit diesen unehelichen Nachkommen und deren Status innerhalb der damaligen Familienstrukturen verwendet. Die Kebsehe, ein rechtlich anerkanntes Verhältnis, verlieh Kindern aus solchen Verbindungen eine gewisse soziale Akzeptanz, jedoch blieb die Ehrenhaftigkeit der Eltern oft fraglich. In der Gesellschaft des deutschen Kulturraums war es üblich, Haustiere in das familiäre Gefüge einzubeziehen, was zeigt, dass „mit Kind und Kegel“ auch für das gesamte häusliche Umfeld steht. Diese Redewendung spiegelt somit nicht nur die familiären Bindungen wider, sondern auch die Herausforderungen und нюанси der sozialen Hierarchien im Mittelalter. Sie verdeutlicht, wie wichtig familiäre Zugehörigkeit unabhängig von rechtlicher Anerkennung war.

Die ursprüngliche Bedeutung von „Kegel“

Der Begriff „Kegel“ hat seine Wurzeln im Althochdeutschen, wo er ursprünglich eine spezifische Bedeutung trug, die eng mit den sozialen Verhältnissen des Mittelalters verbunden war. In dieser Zeit bezeichnete „Kegel“ das eheliche Kind in einer Familie, was auf die Bedeutung von legitimen Nachkommen hinweist. Die Redewendung „mit Kind und Kegel“ spiegelt somit eine Form der sozialen Verantwortung wider, die die Absicherung und die Zugehörigkeit innerhalb einer Familie betont. Ein Kegel ist nicht nur ein/e gewöhnliches Kind, sondern symbolisiert auch den sozialen Status und die formelle Anerkennung innerhalb der Gesellschaft. Eheliche und uneheliche Nachkommen wurden in den damaligen Zeiten unterschiedlich betrachtet, und die Erwähnung von „Kegel“ verdeutlicht die gesonderte Behandlung von legitimen Familienverhältnissen. Somit lässt sich die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Kegel als einen zentralen Aspekt der familialen Identität und sozialen Ordnung des Mittelalters interpretieren.

Soziale Verantwortung und Familie

Die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ spiegelt die sozialen Strukturen und Familienwerte wider, die über Jahrhunderte hinweg entwickelt wurden. In der heutigen Zeit wird oft zwischen ehelichen und unehelichen Kindern unterschieden, während vergangene Generationen Familieneinheiten oftmals eine größere Vielfalt an Strukturen boten. Die Verantwortung für Familienmitglieder, einschließlich Haustieren, gehört zu den Verpflichtungen, die viele Menschen täglich empfinden. Im Mittelalter war die Familie das Zentrum des Lebens, wobei die gesamte Verwandtschaft oft als eine Gemeinschaft betrachtet wurde, die sich gegenseitig unterstützte. Dies zeigt sich auch in der Art und Weise, wie Familien in den Urlaub fuhren – stets ‚mit Kind und Kegel‘, was bedeutete, dass alle Angehörigen, einschließlich der Kinder und möglicherweise auch der Haustiere, dabei waren und mit viel Gepäck unterwegs waren. Diese Redewendung verdeutlicht, wie wichtig familiäre Bindungen und kollektive Verantwortung im menschlichen Leben sind, und unterstreicht die Bedeutung, die der Familie in der Gesellschaft zukommt.

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